Energiepolitische Diskussion im SPD-Ortsverein Hohenpeißenberg 2011

Am 29.09.2011 war unser Landtagsabgeordneter Ludwig Wörner bei uns im Haus der Vereine zu Gast. Wir hatten ihn als bekannten Energieexerten eingeladen. Zusätzlich war auch Michael Asam, Bürgermeister von Peiting, anwesend, um aus seinem Erleben dort zu berichten. Hier möchten wir einige von Ludwigs Gedanken festhalten:

Es findet eine "4. technische Revolution" statt. Es geht weniger um Politik, mehr um Physik. Die dezentrale Energieerzeugung in den Gemeinden hat viele Vorteile. Energieeinsparung hat Vorrang vor Energieerzeugung. Rat: alte, energiefressende Kühlschränke entsorgen, nicht im Keller weiter betreiben! Jeder sollte wissen, wie viele Kilowatt sein Haushalt verbraucht und was das kostet. LED-Lampen sind gut! Anzustreben ist Effiziensteigerung der eingesetzten Energie. Energetische Sanierung von Gebäuden ist leider häufig eine Katastrophe, grenzt an Betrug, muss dringend kontrolliert werden. Für Pkw in Ballungsräumen ist Gaseinsatz sinnvoll. Am 15.10.2011 ist die Veröffentlichung eines wichtigen Gutachtens zur Energieerzeugung zu erwarten. Auch Bürger können mit Energieerzeugung Geld verdienen, indem sie Genossenschaften gründen.

Wichtig ist Energieerzeugung durch Windräder, auch in Bayern. Gegenargumente wie Infraschall, Vogelgefährdung, Schattenwurf sind häufig Schein-Argumente. Bei Bio-Gas ist der rotgrünen Koalition wohl ein Fehler in der Förderung unterlaufen. Das wurde korrigiert. Biogas wird im Energiemix auch benötigt. Gemeinden ohne Gasnetz (Hohenpeißenberg!) sollten eines bauen. Auch Wasserkraft kann noch besser genutzt werden. So sollten alle Wasserkraftwerke über 200 KW reaktiviert werden. Staubecken sollten zur Erhöhung der Kapazität ausgeräumt werden. Auch Gasleitungen sind als Speicher nutzbar. Zur Photovoltaik gibt es Möglichkeiten, über Google Earth abzuprüfen, wo noch Möglichkeiten bestehen.

Michael Asam zur Lage in Peiting: Im Gemeinderat besteht weitgehend Konsens in Energiefragen. Das bestehende Windrad war Innovation und Vorzeigeteil, erzeugt finanziell kaum Überschuss. In Peiting gibt es mehrere gewerbliche Betriebe im Energiesektor (u. a. Hirschvogel, IES, TecuSystems). Rat: erst Haus dämmen, dann Wärmebedarf / Heizung berechnen. Bei Photovoltaik bestehen Überkapazitäten bei Lieferanten. Man sollte bei Auftragsvergabe mit erwägen, wer in 10 Jahren noch am Markt und verfügbar sein wird. Straßenbeleuchtung ist auf Natriumdampflampen umgestellt. LED kommt. Biogas: Peiting habe 60% Gasleitungen. Für Windkraft sollten rasch Flächen ausgewiesen werden. Sonst entstehen ungewollte "privilegierte Vorhaben".