Der SPD-Ortsverein Hohenpeißenberg hatte Manfred Neupfleger, Sprecher beim Werdenfelser Bündnis in Murnau zu ihrer Informationsveranstaltung „Gegen rechts – Wehret den Anfängen“ eingeladen.
Zur Einstimmung sagte Manfred Neupfleger: Wir denken, über Zivilcourage zu reden ist die eine Seite, Zivilcourage im Alltag zu praktizieren eine andere Aufgabe. Darum sollten wir uns immer an Menschen wie Dominik Brunner, die Geschwister Scholl und an Christoph Probst erinnern. Jede und Jeder hat auf seine Weise gezeigt, dass es uns nicht gleichgültig sein darf, was mit anderen Menschen geschieht.
Das Werdenfelser Bündnis gibt es jetzt 10 Jahre. Wer hätte gedacht dass unser Bündnis solch einen langen Atem und diese Kontinuität über die vielen Jahre hat. Wann immer das Bündnis zu Aktionen in Murnau aufgerufen hat, um sich gegen die Auftritte der Rechtsradikalen zur Wehr zu setzen, die Bürger von Murnau und Umgebung waren da, um für ihren schönen Ort zu dokumentieren: Bunte Vielfalt statt braune Einfalt. Ob es Demos, Kundgebungen, Kehraktion, Lichter gegen die Rechtsradikalen. Braue Tonnen gegen das braune Info-Material, Rock gegen Rechts oder pfeifen gegen die Pfeifen. All dieser Widerstand kommt nur zum Tragen, wenn die Menschen die notwendige Zivilcourage aufbringen. Das dies nicht immer so leicht ist, macht Manfred Neupfleger noch einmal deutlich. Im Jahr 2005 wurde er fotografiert und stand wochenlang weltweit als biederer Brandstifter auf der Internetseite der rechten Szene. Das geht schon unter die Haut.
Neben dieser Arbeit, dem rechten Gedankengut entgegen zu treten, ist es auch ganz wichtig, etwas Nachhaltiges zu machen. Das Werdenfelser Bündnis arbeitet seit vielen Jahren mit dem Netzwerk für Demokratie und Courage zusammen. Das Netzwerk führt an Schulen im Landkreis Projekttage durch. Hier sollen Vorurteile abgebaut, couragiertes Handeln gegen Rechts-Extremismus und die Demokratie gestärkt werden. Zielgruppe sind Schüler zwischen 14 und 16 Jahren. Die Projekttage werden vom Werdenfelser Bündnis getragen und finanziert.
Demokratie ist zugegeben nicht immer einfach, so Manfred Neupfleger. Sie macht Mühe, weil in unseren immer vielfältiger werdenden Lebensumständen auch die Fragen, die sich stellen, zunehmen und selbst immer komplexer werden.